Versickerungsmulde

Die Versickerungsmulde selbst gebaut

Eine Versickerungsmulde ist die erste Wahl für die Regenwasserversickerung

Eine Versickerungsmulde ist für viele Fälle die kostengünstigste Lösung, das Niederschlagswasser von Dachflächen und von gepflasterten Wegen, vom Stellplatz oder Garagendach auf dem eigenen Grundstück zu versickern. Damit entfällt der Anschluss an den Regenwasserkanal, der mancherorts auch gar nicht vorhanden sein kann.

Neben dem für die Versickerung geeigneten Boden bzw. tieferen Untergrund muss auf dem Grundstück allerdings auch ausreichend und geeigneter Platz vorhanden sein. Als Faustregel sind etwa 10 bis 20% der versiegelten Flächen für eine Versickerungsmulde anzunehmen, bei gut durchlässigem Boden eher weniger, bei schlechteren Bodenverhältnissen wird die Muldenfläche größer. Der Nachweis und die Berechnung erfolgt durch einen Versickerungsversuch (kf-Wert) und ein Gutachten zur Versickerungsfähigkeit gemäß dem DWA-Regelwerk Arbeitsblatt DWA-A 138.

Bei einer relativ ebenen Fläche ist die Platzierung einer Versickerungsmulde prinzipiell an jedem Ort auf dem Grundstück möglich. Sie sollte jedoch in der Nähe zu den Regenfallrohren liegen, damit die Zuleitungen nicht zu lang werden. Sonst könnte es zu einem Problem mit dem Gefälle bei großen Abständen auf ebenem Gelände kommen. Weiterhin sind aber ein Grenzanstand und Abstand zum Gebäude einzuhalten.

Versickerungsmulde – Aufbau

Eine Versickerungsmulde ist eine flach geformt angelegte Bodenvertiefung, in der eine Mutterbodenschicht i.d.R. mit Rasen begrünt ist (Oberboden). Der Zulauf erfolgt i.d.R. über oberirdische, offene Rinnen oder bei Gefälle auch durch Rohrleitungen.

Auch bei Starkregen ist ein Dauerstau zu vermeiden und die Versickerung soll innerhalb von max. 24 Stunden erfolgen. Da dies von der Bodendurchlässigkeit abhängt, kann bei sehr geringen kf-Werten dieser Zeitraum evtl. nicht mehr eingehalten werden.

Bedingungen: Der Wasserstand in der Mulde beträgt max. 30 cm und der Abstand zum höchsten Grundwasserstand ist ab der Muldenbasis größer als 1,0 bis 1,5 m.

Die Abbildung zeigt als Skizze eine gefüllte Versickerungsmulde im Querschnitt mit oberirdischem Zulauf und der Versickerung durch eine Mutterbodenschicht.

Versickerungsmulde im Querschnitt

Beispiele für Versickerungsmulden

Die Bilder zeigen eine kleine, flache Versickerungsmulde im Seitenbereich einer Garage mit einem Rohrzulauf und eine große Versickerungsmulde in einer Siedlung.

Detailplanung – Spezialmulde im Querschnitt

Die Detailzeichnung aus einem Wasserrechtsantrag zeigt eine 50 m³ große Versickerungsmulde im Querschnitt als „Bodenfilter“, ein Spezialfall für die Reinigung von belastetem Regenwasser einer landwirtschaftlichen Verkehrsfläche, das dann gefiltert und gereinigt über eine Kiesdrainage der eigentlichen Versickerung zugeführt wird.

Versickerungsmulde als Reinigungselement

Eine Versickerungsmulde selbst in Eingenleistung bauen

Wie Sie selbst eine Versickerungsmulde herstellen, Größe, Berechnung, Voraussetzungen, das alles erfahren Sie in meinem eBook Regenwassrversickerung (Teil 1 oder Teil 1+2). Zur Übersicht meiner eBooks.

Ein Beispiel für eine Bemessung nach DWA-A 138 für eine 200 m² große Dachfläche bei einer Bodendurchlässigkeit von kf = 1,9*10-5 m/s sehen Sie auf der Seite Bemessung einer Versickerungsmulde.