Hydraulische Belastung der Versickerungsfläche und Bodenzone
Definition
Unter der hydraulischen Belastung einer Fläche (hier die Versickerungsfläche) ist die Höhe des Niederschlagsabflusses nach Abzug aller Verluste von der angeschlossenen undurchlässigen Fläche ABem in Bezug auf die Versickerungsfläche AS zu sehen (Quotient ABem/AS).
Bewertung nach dem Flächenverhältnis
Neben der stofflichen Belastung durch Partikel und Schadstoffe ist auch die hydraulische Belastung zu begrenzen, um den Boden und Grundwasserschutz zu gewährleisten. Die hydraulische Belastung wird in 3 Stufen für das Flächenverhältnis AUBem/AS unterschieden (gering, mittel, hoch). Ggf. ist die Versickerungsfläche zu vergrößern, um diese nicht zu hoch zu überlasten.
Nach DWA-A 138-1 ist in Abhängigkeit von der Einstufung der Flächengruppe und -kategorie die Mächigkeit der bewachsenen Bodenzone zu wählen, die als Behandlungsmaßmahme anzusehen ist
Abbildung nach DWA-A 138 (alt) mit AUBem entspricht Au

Ein geringes Verhältnis bedeutet eine relativ große Versickerungsfläche, z.B. 200 m² / 50 m² = 4,0. Das stellt dann auch eine geringe Belastung pro Flächeneinheit dar. Dagegen ist z.B. die hydraulische Belastung bei einer kleinen Versickerungsmulde mit z.B. 12 m² Versickerungsfläche bei gleicher Fläche ABem mit 16,7 als hoch einzustufen. Dies würde bei einer kleinen Versickerungsfläche und sehr hoher Bodendurchlässigkeit zutreffen. Hier wäre es ratsam, die Versickerungsfläche auf eine Belastung <= 15 zu vergrößern.
- hydraulisch gering belastet: ABem : AS <= 5 (i.d.R. breitflächige Versickerung)
- hydraulisch mittel belastet: 5 < ABem : AS <= 15 (i.d.R. dezentrale Flächen- u. Muldenversickerung, Mulden-Rigolen-Elemente, Rigolen)
- hydraulisch hoch belastet: ABem : AS > 15 (i.d.R. zentrale Mulden- u. Beckenversickerung)
Grundsätzlich sind immer hydraulisch gering belastete, dezentrale Versickerungsanlagen mit einer Oberbodenpassage (Mulde) allen anderen kleinräumigeren Varianten vorzuziehen.